Metalle
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Der Lebenszyklus von Metallen und Metallprodukten beginnt mit dem Erzabbau. Zur Herstellungsphase zählen Prozesse wie Zerkleinern, Mahlen, Elektrolyse, Schmelzen und Transport. Je nach Metall und Metallgehalt der Erze unterscheiden sich die Prozesse und Verfahren und damit auch der Aufwand der jeweiligen Gewinnung und Herstellung. Edelmetalle wie Silber, Gold, Platin und Palladium kommen mit deutlich geringerer Konzentration als andere Metalle wie Kupfer oder Zink in Erzen vor. Deren Gewinnung ist, bezogen auf die resultierende Masse, deutlich aufwändiger.
An die Herstellung und Weiterverarbeitung zum gewünschten Produkt schließt sich die Nutzungsphase an. Je nach Produkt und Einsatz unterscheiden sich die Umweltwirkungen. Wird das Metall beispielsweise im Automobilbau eingesetzt, so ist der Kraftstoffverbrauch bezogen auf das Metall einzubeziehen. Ein Stahlträger hingegen hat in dieser Phase keine derartigen Umweltwirkungen.
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Der Lebensweg eines Metallproduktes endet mit der Entsorgung, die gerade im Metallbereich häufig von großer Relevanz ist. Kleine metallische Anteile können gemeinsam mit anderen Materialien eines Produkts in die Müllverbrennung gelangen. Üblicher ist jedoch die Einspeisung der Metallbestandteile in Recyclingkreisläufe.
Anwendungsfelder
Mit Hilfe der Ergebnisse einer Ökobilanz lassen sich ökologische Aspekte in Entscheidungsprozesse integrieren. Anstelle der zugrunde liegenden Materialien kann das Ergebnis auch nach Baugruppen und Herstellungsprozess, Nutzung und Entsorgung aufgeschlüsselt ausgewertet werden (z.B. Treibhauspotential durch Erzabbau, Mahlen, Flotation usw.). Damit ist es möglich, ökologische Schwachstellen im Lebenszyklus oder in der betrachteten Lebenszyklusphase aufzuzeigen. Ökologische Optimierungspotentiale können so identifiziert werden. Ferner lassen sich bereits in der Entwicklungs- oder Planungsphase Ökobilanzerkenntnisse berücksichtigen (Design for Environment – DfE). Kostenträchtige und technisch aufwändige End-of-Pipe-Lösungen lassen sich so vermeiden.
Unsere Kernkompetenz
Die Abteilung GaBi (Ganzheitliche Bilanzierung) des LBP (Lehrstuhl für Bauphysik) kann im Bereich Ökobilanzierung etliche Jahre Erfahrung vorweisen. Im Verlauf zahlreicher Projekte entstand eine umfangreiche Material- und Prozessdatenbank. Diese wird gemeinsam mit dem Software-Tool GaBi 6 heute weltweit in vielen Unternehmen und Forschungsinstituten verwendet.
Die Datenbank umfasst nicht nur Daten metallischer Produkte und deren Prozesse, sondern auch die von nicht-metallischen Werkstoffen, wie Kunststoffe, chemische Vorprodukte, Baumaterial usw. sowie Energieträgern und –versorgung.
Die umfangreiche und konsistent aufgebaute Datenbank ermöglicht in Verbindung mit dem fundierten Know-how der Arbeitsgruppe und dem leistungsfähigen Software-Tool eine effiziente Entscheidungsunterstützung auf Basis von Ökobilanzen.