Lebenszyklus-Kostenanalyse
Nachhaltiges Handeln bedingt neben ökologischen Kriterien vor allem auch wirtschaftliche Aspekte in Prozess- und Produktentwicklungen, Variantenvergleiche, usw. miteinzubeziehen. Die Lebenszyklus-Kostenanalyse (Life Cycle Costing, LCC) eignet sich dabei als Methode zur nachhaltigen Entscheidungsuntersützung, da sie die Möglichkeit bietet, wirtschaftliche Aspekte unter den gleichen Systemgrenzen und Randbedingungen wie die umweltliche Lebenszyklusanalyse – die Ökobilanz – zu analysieren. Der Lebenszyklus ist dabei analog zur Ökobilanz als Produktlebenszyklus definiert.
Mit der Methode des Life Cycle Costing können die gesamten Kosten eines Produkts oder einer Dienstleistung erfasst werden. Dazu werden alle Kosten des Produkts oder der Dienstleistung über die voraussichtliche Lebensdauer strukturiert aufgenommen. Die Ergebnisse einer LCC Analyse dienen vor allem:
- Der Bewertung verschiedener Möglichkeiten – Bei einer LCC Analyse werden die gesamten Lebenszykluskosten eines Produkts oder einer Dienstleistung ermittelt. Konkurrierende Optionen können so bewertet und verglichen werden.
- Einer besseren Kenntnis – Die Anwendung der LCC Methode verhilft dem Management zu einer besseren Kenntnis der Kostentreiber und der Ressourcen, die zum Erwerb erforderlich sind. Zudem kann die Untersuchung der Kostentreiber Bereiche mit Handlungsbedarf des Managements identifizieren.
- Verbesserte Voraussagen – in der frühen Entwicklungsphase eines Produkts werden die Entscheidungen mit den größten Umweltauswirkungen getroffen (siehe Abbildung 1). Dabei können die wichtigsten Einflussfaktoren für ein ökonomisch optimiertes Produkt auf gleiche Art und Weise ermittelt werden, wie die für eine ökologische Optimierung. Dies führt zu einer Entscheidungsunterstützung in einer frühen Entwicklungsphase eines Produkts.
Durch die Anwendung der LCC Methode können somit die Gesamtkostenkosten von Anschaffungen genauer abgeschätzt werden. Dies resultiert in verbesserten Entscheidungen auf allen Ebenen, z. B. bei großen Investitionsentscheidungen oder bei der Einführung von Richtlinien zur Unterstützung einer kosteneffektiven Entwicklung.
Industrielle Entscheidungsunterstützung
Der Nutzen der Lebenzykluskostenrechnung liegt in der industriellen Entscheidungsunterstützung im Themenfeld Nachhaltigkeit vor allem in folgenden Bereichen:
- Identifizierung von Kostentreibern in der Herstellung eines Produkts
- Produkt(ions)varianten können ökonomisch verglichen werden
- Frühe ökonomische Optimierung der Produktions-, Nutzungs- und Entsorgungskosten eines Produkts
- Betrachtung des Produktlebenszyklus aus Sicht des Konsumenten. Besonders interessant bei Produkten mit
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- kostenintensiver Nutzungsphase
- kostenintensivem Lebensende
- Marketinginstrument
- Entscheidungsunterstützung bezüglich Nachhaltigkeit bei paralleler Anwendung zu LCA (und LCWE) in der Entwicklung.