Umweltdeklarationen (EPD) für Bauprodukte
Emissionswerte, Lebenszykluskosten, Energieeffizienz – das sind nur einige der Anforderungen, die an ein nachhaltiges Gebäude gestellt werden. Die im Gebäude eingesetzten Baustoffe und Bauprodukte bestimmen maßgeblich die Auswirkungen auf die Umwelt.
Eine relevante Bewertung der Umweltleistung von Bauprodukten kann nur vor dem Hintergrund des Gebäudekonzeptes und der Gebäudenutzung erfolgen. Maßgebend sind:
- die Planung und Gestaltung des Gebäudes,
- die bau- und anlagentechnische Konzeption,
- die erreichte Ausführungsqualität,
- die eingesetzten Bauprodukte.
Bauprodukte sind nicht „gut“ oder „schlecht“. Ihre Performance sowohl aus technischer, optischer aber auch ökologischer Sicht ist immer im Gesamtsystem zu sehen. Der geeignete Einsatz im Gebäude ist entscheidend.
Die Umweltdeklaration: verifizierte und verlässliche Information in handlichem Format.
Umweltdeklarationen (Environmental Product Declaration, EPD, Typ III Deklaration) nach ISO 14025 bieten die Informationsgrundlage für die Ökobilanz und werden deshalb für die Nachhaltigkeitszertifizierung von Gebäuden gefordert.
Die europäische Kommission sieht in den EPDs das geeignete Mittel, die Umweltleistung von Bauprodukten zu kommunizieren und das nachhaltige Bauen voranzubringen. Im CEN Technical Committee TC 350 wurde der Normenentwurf prEN 15804 über Regeln für Produktkategorien erarbeitet und 2008 veröffentlicht.
Was steht in einer EPD?
EPDs beinhalten Angaben zum Lebenszyklus des Bauproduktes, Ökobilanzkennwerte sowie Prüfergebnisse für eine Detailbewertung, z.B. VOC-Emissionen im Innenraum.
Umweltproduktdeklarationen für Bauprodukte
- haben eine verbindliche, allgemeingültige Basis,
- werden von Experten und Herstellern erstellt,
- werden von unabhängiger Seite verifiziert,
- bleiben in der Verantwortung des Herstellers,
- sind Grundlage für das Nachhaltige Bauen.
Was ist der Nutzen von EPDs?
Eine EPD stellt glaubwürdige und vergleichbare Informationen über die Umweltleistung von Produkten bereit.
- Hersteller von Bauprodukten
stellen mit EPDs Informationen über ihre Produkte bereit, können sie zu Marketingzwecken einsetzen, gestalten ihre Unternehmensführung vorausschauend und können sie intern als Steuerungsinstrument nutzen.
- Architekten und Planer
setzen EPDs als Grundlage für die Berechnung der Ökobilanz von Gebäuden ein. Sie ist Voraussetzung für die Nachhaltigkeitszertifizierung von Bauwerken.
Umweltaspekte stehen neben Kriterien wie technische Leistungsfähigkeit, Kosten, Akzeptanz und Ästhetik.
- Ausschreibende
setzen EPDs für Ausschreibungen ein. Sie steuern und prüfen damit umweltbezogene Vorgaben für die Gebäudeplanung.
- Immobiliengesellschaften und Bauherren
bewerten ihre Investitionen und Objekte höher. Objekte lassen sich zunehmend besser vermarkten, wenn sie als nachhaltige Gebäude konzipiert und zertifiziert sind.
- Handel und Endverbraucher
finden in EPDs geprüfte umweltrelevante Produktinformationen.
Mit EPDs Informationen teilen – profitieren auch Sie davon!
Beispiele für EPDs finden Sie unter: www.bau-umwelt.de. Das deutsche Deklarationssystem für EPDs von Bauprodukten wird vom Institut Bauen und Umwelt e.V. (ehemals AUB) organisiert. IBU ist eine Initiative von Baustoffherstellern, die für das Nachhaltige Bauen eintreten.
Wie erfahre ich mehr?
Sprechen Sie uns an. Gerne helfen wir Ihnen rund um EPDs weiter – von Konzept bis zur für das EPD erforderlichen Ökobilanz.