Bis zu 85 Prozent CO2-Einsparung möglich
Als die Dresdner Firma sunfire GmbH im März 2015 unter dem Namen „Blue Crude“ den ersten synthetischen Diesel-Kraftstoff aus Wasser und CO2 vorstellte, war das Interesse in Politik und Medien groß. Die Ökobilanz und damit die wissenschaftliche Bewertung der Anlage und des produzierten Treibstoffes hinsichtlich der potenziellen Umweltwirkungen erstellte die Abteilung Ganzheitliche Bilanzierung am Lehrstuhl für Bauphysik der Universität Stuttgart. Jetzt wurde der Abschlussbericht publiziert.
Im Rahmen der Studie wurde der neue Kraftstoff mit biogenen und fossilen Treibstoffen verglichen. „Die ersten Ergebnisse zeigen, dass ‚Blue Crude‘ gegenüber fossilen Kraftstoffen ein CO2- Einsparpotenzial von 35 bis über 85 Prozent aufweist und somit unter bestimmten Bedingungen erhebliche Vorteile für die Umwelt bringen kann“, fasst Projektleiter Aleksandar Lozanovski in der Abteilung Ganzheitliche Bilanzierung (GaBi) die Ergebnisse der Untersuchung zusammen.
Die nun veröffentlichte Ökobilanz-Studie zeigt die Rahmenbedingungen auf, damit der synthetische Kraftstoff Emissionen einsparen kann. Entscheidend ist dabei die verwendete Energie: „Blue Crude sollte nur mittels erneuerbarer Energie und nicht mit dem deutschen Strommix hergestellt werden“, erklärt Lozanovski. Weiterhin ist die CO2 Quelle wichtig, hier wurde unter anderem ein Verfahren gewählt, das CO2 aus der Atmosphäre entnehmen kann. Dieses benötigt Strom und Wärme um betrieben werden zu können. Falls diese Wärme durch Erdgasfeuerung bereitgestellt und Strom aus erneuerbaren Quellen verwendet wird, sind 35 Prozent Einsparung gegenüber fossilem Diesel beim Treibhauspotenzial möglich. Bei Abwärmenutzung und Strom aus erneuerbaren Quellen steigt die Einsparung auf bis zu 85 Prozent an.
Weitere Informationen:
Download der Zusammenfassung des Abschlussberichts zum Projekt sunfire
Aleksandar Lozanovski | ||
Dipl.-Ing. | ||
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Adresse: | Lehrstuhl für Bauphysik Abteilung Ganzheitliche Bilanzierung Wankelstraße 5 70563 Stuttgart |
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Telefon: | +49 (0) 711 / 970-3163 | |
Fax: | +49 (0) 711 / 970-3190 | |
E-Mail: | aleksandar.lozanovski@ lbp.uni-stuttgart.de | |